Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/marathon-legenden-1974-klassentreffen
Von Oliver Ohmann
Am 29. September startet der 50. Berlin-Marathon mit 50.000 Läufern aus aller Welt. Vor 50 Jahren kamen zur Premiere 244 Läufer ins Ziel am Mommsenstadion in Westend.
Peter Bartel (heute 82) war einer von ihnen, Horst Milde („Mr. Marathon“, 85) der Organisator. Zum Jubiläumsjahr suchten beide die Zieleinläufer („Finisher“) vom 13. Oktober 1974.
Weltklassentreffen der Marathon-Legenden in Dahlem
Ergebnis: das Weltklassentreffen der Marathon-Legenden in der „Eierschale“ in Dahlem. Dieses Pizza-Essen wird niemand vergessen!
Natürlich dabei: Jutta von Haase (84) und Günter Hallas (82), die vor 50 Jahren nach 42,195 Kilometern durch den Grunewald als Erste ins Ziel kamen. Jutta von Haase: „Ich kam aus Neugier zum Marathon, eigentlich lief ich ja Mittelstrecke.“ Hallas hält sich bis heute fit, verriet: „Vorhin war ich noch Schwimmen im Tegeler See.“
Rekord-Finisher Wilfried Köhnke fehlte ausgerechnet bei der Premiere. Der 76-Jährige: „Ansonsten war ich bis auf 1982 immer dabei und starte auch diesmal wieder. Wie Horst Milde immer sagt, wir sind alle Verrückte, aber positiv Verrückte.“
Der Älteste: 95 Jahre, Charly Schöttler aus Hermsdorf. „Ich lief 1964 den ersten Marathon. Zehn Jahre später war es für mich das reine Vergnügen, zu Hause in Berlin zu starten.“
Die Erinnerungsmedaille des Treffens überreichte Rotraud Zylka (87). Kein Zufall, denn „Roti“ war schon 1974 für die Siegerehrung zuständig. Lauflegende Bernd „Hübi“ Hübner (77): „Wirklich unglaublich, wie sich alles entwickelte. Alles fing ganz ruhig an, nur ein paar Angehörige klatschten an der Strecke und verteilten Äpfel und Salztabletten.“
1981 ging es dann in die City, immer mehr Fans an der Strecke, die Kapellen, die Weltrekorde, der Wahnsinn. Der in der Waldschulallee in Eichkamp gestartete Volkslauf wurde zu einem der berühmtesten Lauf-Events des Planeten. Den Grundstein der Erfolgsgeschichte legten die Finisher von 74.